Bericht von Franz Fischer, FÖJ-Teilnehmer im Jahrgang 2021/2022
Jetzt ist die Zeit für entschiedenen Klimaschutz! Für die nächste Bundesregierung darf das 1,5-Grad-Ziel nicht verhandelbar sein! Als FÖJler*innen gingen wir am 24.09.2021 und am 22.10.2021 mit Fridays For Future auf die Straße, um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen. Denn Klimaschutz ist nicht nur bei unseren Seminaren und in unseren Einsatzstellen ein prägendes Thema, sondern wir wollen, dass auch politisch endlich mehr passiert, um die Zukunft unserer und kommender Generationen zu sichern!
Sowohl der globale Klimastreik am 24.09.2021 als auch der Zentralstreik am 22.10.2021 in Berlin standen im Licht der Bundestagswahl: Kurz vor dem Wahltag war das Ziel,
den Klimaschutz ins Zentrum der Wahlentscheidung der Bürger*innen zu rücken. Gut einen Monat später begannen die Koalitionsverhandlungen von SPD, Grünen und FDP. Deren Sondierungspapier macht kaum Hoffnungen, dass eine Ampel-Regierung den Versprechen der Wahlprogramme folgt und eine Klimapolitik umsetzt, die das Klimaschutzabkommen von Paris einhält und der Klimakrise angemessen begegnet.
Neben der Bundestagwahl thematisierten die Redner*innen Fragen der Klimagerechtigkeit: Die Seebrücke rief zu Solidarität mit Klimageflüchteten und Geflüchteten im Allgemeinen auf. Wir hörten von indigenen Klimaaktivist*innen aus Kolumbien, die von offener staatlicher Gewalt bedroht sind und ihr Leben riskieren, um ihre Perspektive als am stärksten vom Klimawandel betroffene Menschen in die Öffentlichkeit zu tragen. Außerdem wurden die Zusammenhänge zwischen Klimakrise und Kolonialismus sowie die schon heute im Globalen Süden spürbaren Folgen des Klimawandels aufgezeigt. Vor dem Hintergrund der Ergebnisse der Weltklimakonferenz von Glasgow, vom 13.11.2021 erweist sich dies als besonders bedeutungsvoll: Der Globale Norden muss seiner historischen und gegenwärtigen Verantwortung für die Klimakrise gerecht werden – durch effektive Klimaschutz-Maßnahmen wie einen beschleunigten Kohle-Ausstieg und Ausbau von ÖPNV und Radwegen sowie durch Entschädigungszahlungen für Klimaschäden an die Staaten des Globalen Südens!
Als FÖJler*innen konnten wir unsere Anliegen aktivistisch auf die Straße bringen sowie gleich am Anfang unseres FÖJs Freiwillige aus unterschiedlichen Seminargruppen kennenlernen und uns untereinander vernetzen. Für uns ist klar, dass wir beim nächsten globalen Klimastreik das Freiwillige Ökologische Jahr mit starker Stimme vertreten wollen! Und das wird auch nötig sein, denn zugleich ist klar: Nur durch Druck aus der Zivilgesellschaft und von der Straße folgen den Versprechungen des Weltklimagipfels auch die notwendigen klimapolitischen Maßnahmen! „What do we want? Climate Justice! When do we want it? Now!“