Ein großes Hallo unter den über 100 FÖJlern die am sechsten Juni nach und nach im „Strandläufernest“ eintreffen. Ein richtiges „Nest“ ist der Campingplatz zwischen den Hörnumer Dünen, das Wattenmeer direkt vor der Tür. Für fünf Tage haben sich alle Teilnehmer des Freiwilligen Ökologischen Jahres beim Träger Koppelsberg auf Sylt getroffen um gemeinsam ein Seminar zu verbringen, angereist aus Einsatzstellen in ganz Schleswig-Holstein. Es liegt eine freudige Erwartung in der Luft als am Montag das Programm vorgestellt wird; ausgearbeitet ebenfalls von FÖJlern. Das Abschlussseminar ist das letzte von fünf Seminaren die die Teilnehmer im Laufe ihres freiwilligen Jahres besucht haben: Von einem großen Einführungsseminar über kleinere Seminare in geteilten Gruppen bis hin zu einer Woche Segelseminar auf der Ostsee. Diesmal bleibt es auf dem Trockenen – allerdings auch nicht vollständig: Eine Wattführung führt alle raus auf den Meeresboden.
Sowieso verspricht die Woche spannende Programmpunkte: Neben dem Watt geht es auch in die Salzwiesen, zur vogelkundlichen Exkursion oder in die Dünen. Auch der Wettbewerbsgeist kommt nicht zu kurz: Während bei einer Rallye erste Sylt-Kenntnisse gefragt werden, startet auch ein Fotowettbewerb. (Die Ergebnisse sind hier zu betrachten)
Solche Strandkrabben, Strandspaß und Naturbeobachtungen begleiten das Seminar. Gleich am Montag werden bei einer Spülsaumführung Muscheln bestimmt während andere sich schon mal mit dem Strandgut-Sammeln beschäftigen: Feuerholz fürs Lagerfeuer muss her. Strandgut und Strandräuberei – eine lange Tradition auf Sylt, wie neben vielen anderen Sagen und Geschichten in passender Atmosphäre auf einem Fackelzug am Dienstagabend vorgetragen wurde.
Auch von Regen und Wind ließ sich keiner abschrecken und weitere Themenfelder werden bearbeitet: ____ stellt den Nationalpark Schleswig-holsteinisches Wattenmeer vor und in verschiedenen Gruppen werden Flyer erstellt (Thema Tourismus und Psychologie) und Konzepte für ökologischen Tourismus entwickelt (Thema nachhaltiger Tourismus). Abends weiß dann auch jeder ob er zu den „Deerns“ oder „Jungs“ aufs Töpfchen muss –eine Gruppe mit dem Thema Mundart und Bräuche sorgt für einen gelungen Abschluss mit einem Theaterstück in dem nicht nur das Norddeutsche Platt vertreten ist. Die bunte Herkunft der FÖJler beschert auch viele Lacher auf Fränkisch, Hessisch oder Schwäbisch.
Ziemlich schnell geht die Woche zu Ende, die Sonne kommt doch noch verlässlich zum Vorschein und am letzten Abend glüht nicht nur das Lagerfeuer bei Gesang und Gitarrenklängen. Einige Mutige springen in die Nordsee, der Himmel färbt sich rot zum Sonnenuntergang und ganz Ausdauernde sehen die Sonne auch über dem Watt noch aufgehen.
Ein letztes Mal treffen sich die Seminargruppen zum gemeinsamen Frühstück (ganz bio und ganz lecker natürlich!) und zur Reflektion, einige Lieblingsspiele werden noch einmal gespielt und so langsam macht sich Abschiedsstimmung breit.
Plötzlich ist am Freitag alles fertig aufgeräumt und Busse nach Westerland stehen bereit. Ein eigenartiges Gefühl macht sich breit als es zum letzten mal „Auf Wiedersehen“ heißt. Für die Meisten ist klar: Ein Ehemaligen Treffen muss dringend her. Auf der Rückfahrt werden die Briefchen aus der Bye-Bye Box gelesen, die die Woche über geschrieben wurden, Fotos und Adressen werden ausgetauscht und bald liegt Sylt weit zurück. Denn es bleiben ja noch knapp 2 Monate vom FÖJ übrig!
Frederike Klimm
Amrum, 12.06.2011